Als Sohn des Häuptlings soll Wikingerjunge Hicks der nächste Drachentöter werden. Zumindest wenn er sich in einem Wettkampf gegen die anderen Jugendlichen durchsetzen kann. Blöd nur, dass der Junge viel lieber neue Erfindungen baut. Als er den verwundeten Drachen Ohnezahn trifft, bringt er es nicht übers Herz ihn zu töten und freundet sich mit ihm an. Gemeinsam beweisen sie ihrem Dorf und nicht zuletzt Hicks' Vater: Eigentlich sind die gefürchteten Wesen ganz harmlos.
Drachenzähmen leicht gemacht ist die Realverfilmung des gleichnamigen Animationsfilms aus dem Jahr 2010. Der Film ist inhaltlich sehr nah am Original, in seiner Inszenierung fällt er jedoch deutlich eindrucksvoller und dramatischer aus. Zahlreiche Action- und Spannungsmomente, in denen Hicks und seine Freund*innen von einer lebensbedrohlichen Gefahr in die nächste schlittern, können jüngeren und kinounerfahreneren Kindern Angst machen – zumal die Drachen ziemlich realistisch wirken. Gerade der Kampf gegen die böse Drachenkönigin am Ende hat es in sich und auch der dramatische Konflikt zwischen Vater und Sohn kann Kindern nahegehen. Aber Hicks bleibt auch in der Realverfilmung ein Vorbild und Mutmacher: Der schmächtige Junge wird im Dorf für seine schrägen Erfindungen und einfühlsame Art belächelt. Als Sohn des Häuptlings Haudrauf wird von ihm erwartet, ein starker und kämpferischer Wikingerjunge zu sein. Doch Hicks möchte keine Drachen töten und zeigt, dass wahre Stärke nichts mit Muskelmasse zu tun hat. Er traut sich, ganz er selbst zu sein – nämlich voller Empathie und Erfindergeist. Außerdem hinterfragt der junge Wikinger Feindbilder und geht damit den Dorfbewohner*innen mit gutem Beispiel voran. Gerade für Fans der Filmreihe ist die Realverfilmung damit ein imposantes (aber mit über 120 Minuten recht langes) Kinoerlebnis voller Action und starker Held*innen.